Trittsteinbiotope für die Gelbbauchunke

EnBW-Förderprogramms "Impulse für die Vielfalt 2023“

Pfützen, Tümpel, kleine Gräben – die Ansprüche der Gelbbauchunke an ihre Laichgewässer sind bescheiden. In der Vergangenheit fand sie diese zahlreich in den Wäldern in und um Karlsruhe. Die Biotope waren nach einer Überschwemmung meist ausreichend lange mit Wasser gefüllt, damit die Kaulquappen der Gelbbauchunke ungestört heranwachsen konnten. Bedingt durch längere Trockenphasen und dem damit verbundenen Rückgang feuchter Waldflächen gibt es in unserer Region nun immer weniger geeignete Miniteiche, um abzulaichen. Das hat weitreichenden Folgen: Die Bestände der Gelbbauchunke sind in den vergangenen Jahren so stark zurückgegangen, dass sie zuletzt als besonders schützenswert eingestuft worden ist.

Auf einer Waldfläche von 20 Hektar legen derzeit das städtische Forstamt und der NABU Gruppe Karlsruhe e.V. im Stadtteil Grötzingen 20 neue Biotope an, die den Gelbbauchunken künftig als Laichgewässer und Rückzugsraum in Trockenperioden dienen sollen. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden mit Mitteln aus dem EnBW-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“ unterstützt. Vertreterinnen und Vertreter des NABU e.V., des Forstamtes Karlsruhe, der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg und der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) haben sich am 8.12.2023  vor Ort ein Bild von den Arbeiten gemacht.

Stephanie Bauer, Forstamt; Karen Etzold, Ortsvorsteherin Grötzingen; Thomas Hauenstein, Projektleiter für den NABU Karlsruhe (Grötzinger Naturtreff)
Stephanie Bauer, Forstamt; Karen Etzold, Ortsvorsteherin Grötzingen; Thomas Hauenstein, Projektleiter für den NABU Karlsruhe (Grötzinger Naturtreff)

„Unsere Flora und Fauna ist Heimat zahlreicher Tierarten, die für ein gesundes Ökosystem unabdingbar sind. Als Stadt wollen wir für intakte Lebensräume sorgen und so die Vielfalt unserer Natur dauerhaft erhalten. Durch die zusätzlichen Laichgewässer in Grötzingen findet die Gelbbauchunke dort künftig bessere Bedingungen vor. Wir hoffen, die Population so langfristig erhalten und bestenfalls vergrößern zu können, betont Jonas Wehrle, zuständiger Revierförster in Grötzingen und dankt der EnBW für die Unterstützung.

 

„Im Vorfeld wurden an anderer Stelle bereits probeweise kleinere Tümpel angelegt oder saniert, die von den Amphibien sehr gut angenommen wurden“, erklärt Artur Bossert, Vorsitzender des NABU Gruppe Karlsruhe e.V. „Hier in Grötzingen haben wir bevorzugt Standorte ausgesucht, die sich an den bekannten Fortpflanzungsstätten der Tiere befinden. Dadurch erhoffen wir uns eine noch bessere Wirksamkeit.“ und ergänzt: „Die Schutzmaßnahmen sind dringend notwendig, denn der Rückgang von Amphibien und Reptilien ist dramatisch. Trotz umfangreicher Bemühungen stehen bei uns 18 von den in Baden-Württemberg vorkommenden 31 Amphibien- und Reptilienarten auf der Roten Liste. Das sind 58 Prozent unserer heimischen Arten.

 

Das Projekt wird in den nächsten beiden Jahren von Thomas Hauenstein und ehrenamtlichen Naturschützern des Grötzinger Naturtreffs begleitet und beobachtet werden. Wir sind gespannt auf die Annahme der neuen Laichgewässer und werden hier auf der Homepage über die Resultate berichten.

 

Text + Bilder: A. Bossert/C. Buchta