Der Friedhof als Ort der Stille und der Besinnung für trauernde Menschen ist ebenso ein wichtiger stadtnaher Naturraum mit alten Bäumen, Hecken und kleinen Wiesen, der zahlreichen Tierarten Unterschlupf bietet oder bieten könnte. Bereits in vielen deutschen Städten entstanden in den letzten Jahren "Lebendiger Friedhof"-Projekte, in denen NABU Ortsgruppen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden oder den lokalen Friedhofsämtern versuchen das ökologische Potential dieser grünen Oasen durch gezielte Maßnahmen zu erweitern.
Unsere karlsruher Gruppe plant - in Abstimmung und in Zusammenarbeit mit dem Friedhofsamt - auf dem karlsruher Hauptfriedhof Biotope für Insekten, Eidechsen und andere Wildtiere anzulegen.
Als ersten Schritt hat uns das Friedhofsamt ein Grundstück in Nachbarschaft zur großen Kapelle zur Verfügung gestellt, für dessen Gestaltung wir bereits Entwürfe erstellt haben:
Auf diesem Grundstück wollen wir Blühstreifen, einen Teich, eine Trockenmauer und eine Totholzhecke anlegen:
So können Insekten, Vögel und Amphibien denen diese Lebensräume Nahrung und Unterschlupf bieten, gefördert werden. Für Reptilien z.B. Mauereidechsen soll diese "Eidechseninsel" entstehen:
Außerdem hat uns das Friedhofsamt die Patenschaft für denkmalgeschützte Gräber angeboten, um eine insektenfreundliche und naturnahe Bepflanzung zu schaffen, die dem Publikum als Anregung für eine alternative Grabgestaltung dienen soll. Hierbei ist auch eine Zusammenarbeit mit den Friedhofsgärtnern angedacht.
Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2024 beginnen.
Hierfür – und insbesondere für die Betreuung der Gräber – suchen wir noch nach Unterstützung.
Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, gerne direkt an Eva Schmid e.m.e.schmid@posteo.de wenden.
Fotos und Text:
Alexander Roth + Ute Kubelik