Seit der Vereinsgründung 1993 setzt sich der NABU Hambrücken in besonderer Weise für die Saalbachniederung ein, wo die Chance besteht, Naturschutz wirkungsvoll auf großer Fläche umzusetzen. Wie wichtig dies ist, zeigt die anhaltende positive Entwicklung dieses Gebietes. Nachdem sich auch in diesem Jahr wieder mehrere gefährdete Vogelarten, wie Zwergdommel und Purpurreiher, neu angesiedelt und sogar erfolgreich gebrütet haben, sorgte seit dem 14.11. mindestens eine Woche lang ein Kleiner Gelbschenkel bei Naturfreunden aus nah und fern für Begeisterung. Dieser nordamerikanischer Wassertreter erscheint in Deutschland nur ausnahmsweise als Irrgast. In Baden-Württemberg wurde er bisher einmal im Jahr 2017 im Naturschutzgebiet Rohrsee, Kreis Ravensburg nachgewiesen. Aktuell ist die Sichtung in der Saalbachniederung der einzige bisherige Nachweis dieser Vogelart im Jahr 2021 in ganz Deutschland. Dementsprechend machten sich viele Naturfreunde und Fotografen auf den Weg in die Saalbachniederung, um diesen Vogel zu sehen und abzulichten.
Entdeckt wurde der Kleine Gelbschenkel von Niko Falk und Gerd Schön von der NABU Gruppe Karlsruhe. Der NABU Karlsruhe kooperiert nicht nur bei regelmäßigen ornithologischen Exkursionen mit dem NABU Hambrücken, sondern unterstützt ihn auch finanziell beim Kauf weiterer Flächen.
Die Brutgebiete des Kleinen Gelbschenkel liegen von Alaska bis an die südliche Küste der Hudson Bay. Er ist ein Zugvogel und zieht im Winterhalbjahr an die Küsten im Süden der Vereinigten Staaten, nach Zentralamerika und in die Karibik. Außerdem kommt er im Winterhalbjahr in Südamerika bis bis nach Feuerland vor.
"Genial was es in der Saalbachniederung immer wieder zu entdecken und beobachten gibt, schrieb ein Naturfreund im Internet. Nicht wenige bezeichnen die Naturschutzerfolge der NABU Gruppe Hambrücken in der Saalbachniederung als Hoffnungsschimmer in einem Meer der Zerstörung."
Text Franz Debatin, Vorsitzender des NABU Hambrücken
Foto Lorenz Haut, NABU Hambrücken